
AK Nr. 39 - Ausblick der Ausblicke 2025
Jedes Jahr fassen wir die Jahresausblicke ausgewählter Finanzinstitute zusammen und schenken unseren Kunden und Partnern, was sie sich nicht kaufen können: Zeit. In unserem AK Nr. 39 – «Ausblick der Ausblicke 2025» zeigen die grafisch nach Häufigkeit und Wichtigkeit abgebildeten Themen den Marktkonsensus auf.
Jedes Jahr fassen wir die Jahresausblicke ausgewählter Finanzinstitute zusammen und schenken unseren Kunden und Partnern, was sie sich nicht kaufen können: Zeit. In unserem AK Nr. 39 – «Ausblick der Ausblicke 2025» zeigen die grafisch nach Häufigkeit und Wichtigkeit abgebildeten Themen den Marktkonsensus auf.[1]
Die überwiegende Mehrheit der analysierten Jahresausblicke geht weiterhin von einer starken Entwicklung der US-Wirtschaft aus (+2% reales BIP-Wachstum). Ebenso erwarten die Finanzinstitute höhere Zölle, insbesondere gegenüber China und der Automobilindustrie. Die Meinungen in Bezug auf Höhe und Auswirkung auf Wachstum und Inflation variieren hingegen. Die Tendenz geht zu einem insgesamt moderaten Einfluss auf die Wachstums- und Inflationsaussichten in den USA. Die Marktteilnehmer gehen zudem von weiter sinkenden Zinsen aus (FED auf 3.5%, EZB auf 2.0%, SNB auf 0.5%). Dies sollte alle Assetklassen auch im Jahr 2025 stützen. Die genannten Entwicklungen sprechen für den globalen Aktienmarkt und für langlaufende Anleihen. Differenziert man die Abdeckung des Aktienmarkts, so geht eine Mehrheit der Markteilnehmer von einer Rotation zu Mittelwerten aus. Das heisst, dass sich klein- und mittelgrosse Unternehmen besser entwickeln als die dominanten Technologiekonzerne. Ebenso sollten günstig bewertete Aktien im Vergleich zu Wachstumswerten eine bessere Entwicklung aufweisen. Im globalen Vergleich bleibt Europa weiterhin zurück.
Ein Teil der Marktteilnehmer sieht für Europa jedoch Überraschungspotenzial. Einerseits sprechen die deutlich niedrigeren Bewertungen für ein solches Szenario (erwartetes KGV[2] von 14 für Europa vs. 22 für die USA), andererseits sind die Erwartungen in Europa generell sehr niedrig. Was uns überrascht hat: Kein Finanzinstitut hat die Möglichkeit einer Friedens-vereinbarung zwischen der Ukraine und Russland vorgesehen. Aus unserer Sicht könnte dieses Szenario zu einer deutlich positiveren Entwicklung Europas führen als derzeit angenommen. Insgesamt wirkt eine Investition in Europa jedoch dem Trend entgegen. Zudem bevorzugen viele Marktteilnehmer in Europa den britischen Markt. China wird weiterhin skeptisch gesehen. Das Land gerät durch den instabilen Immobiliensektor und Export-Zölle unter zusätzlichen Druck. Indien hingegen ist für weiteres Wachstum besser aufgestellt. Für die Schweiz wird auch für 2025 eine stabile Entwicklung vorhergesagt. Abseits von Nestlé, Roche und Novartis bieten sich attraktive Chancen in Nebenwerten. Im Bereich der Künstlichen Intelligenz eröffnen sich über Nvidia hinaus attraktive Möglichkeiten. In Hinblick auf weitere Anlageklassen wird der Immobilienmarkt positiv gesehen (Tiefpunkt erreicht?), Gold sollte im Portfolio glänzen. Insgesamt blicken die Marktteilnehmer optimistisch auf das kommende Jahr.
Dr. Patrick Cettier



[1] Auswertung von Berichten von 50 Instituten mit insgesamt über 40 Billionen an verwaltetem Vermögen
[2] Kurs-Gewinn-Verhältnis